Kontextpapier: Digitalisierung und Demokratie

Autor*innen: Christin Cieslak, Angeliki Giannakopoulou, Daiana Huber, Dina Soeiro, Hélder Touças, Nils-Eyk Zimmermann, Susanne Lattke, Thomas Fritz.

Veröffentlicht von: European Association for the Education of Adults (EAEA), Brüssel, 2021.

Über das Papier

Da sich die Welt zu einer digitalen Gesellschaft entwickelt, in der Beziehungen, Institutionen und Arbeitsplätze zunehmend durch Technologie mediatisiert werden und digitale Technologien jedem eine Plattform bieten können, gibt es noch viel für mehr Repräsentation, Offenheit und Transparenz zu tun.

Die digitale Kluft hat sich in den letzten zwei Jahren vergrößert, so dass eine große Gruppe der Bevölkerung nur über geringe oder gar keine digitalen Grundkenntnisse, Zugangsmöglichkeiten und Chancen verfügt. Die Entwicklung alternativer Mechanismen und Angebote, wie das Internet die Demokratie fördern und verbreiten sowie das kritische Denken und Medienkompetenz fördern kann, ist von größter Bedeutung. Dabei muss eine klare Strategie entwickelt werden, wie die Erwachsenenbildung mit Hilfe von digitalen Medien/Internet zur Demokratieförderung beitragen kann und welche Voraussetzungen geschaffen werden müssen, um für erwachsene Lernende konkrete Ansätze zu entwickeln. Ziel muss es sein, die Macht der Nutzer*innen in der öffentlichen Entscheidungsfindung und der persönlichen Entwicklung zu stärken, den Zugang zu digitalen Angeboten zu ermöglichen und sichere Räume für aktives Engagement in internationalen digitalen Kontexten zu schaffen.

Vor diesem Hintergrund hat die EAEA zusammen mit ihren Partnerorganisationen nicht nur den Grundtvig-Preis 2021 dem Thema Digitalisierung und Demokratie gewidmet, sondern auch verschiedene Interessengruppen eingeladen, sich an einer Arbeitsgruppe zur Digitalisierung zu beteiligen. Das Papier ist das Ergebnis umfangreicher Recherchen, Workshops und Diskussionen und spiegelt den aktuellen Stand der Konzeptualisierung von Demokratie und Digitalisierung und deren Darstellung in der Erwachsenenbildung wider.

Es setzt sich mit der Konzeptualisierung von Demokratie im Kontext der Digitalisierung, den Machtverhältnissen und Dynamiken im digitalen Raum sowie der digitalen Politik und Digitalisierung im öffentlichen Raum. Darüber hinaus werden digitale Rechte in Europa diskutiert und digital ausgegrenzte Gruppen angesprochen. Dabei konzentrieren sich die Autoren auf erwachsene Lernende, Lehrer und Erzieher, ihre digitalen Kompetenzen und auch die Rolle von Erachsenenbildung (Adult Learning and Education) in Demokratie und Digitalisierung.

Empfehlungen für die Politik

Aufbauend auf dieser Analyse schließt das Papier mit Empfehlungen, die die EAEA mit ihren Partnerorganisationen Dafni Kek, CPIP Romania, Associação Portuguesa para a Cultura e Educação Permanente (APCEP), der Câmara Municipal de Lisboa, dem Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten (AdB), dem Deutschen Inistitut für Erwachsenenbildung und Lernraum.Wien entwickelte.


Wir hoffen, dass diese Empfehlungen zur Debatte beitragen können und der Erwachsenenbildung im Diskurs über Digitalisierung und Demokratie zu mehr Sichtbarkeit verhelfen mögen, so wie es ihrer Bedeutung zweifellos gebührte.